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Urs Bühler: Der Geschäftsführer der CANCOM Switzerland AG stellt sich vor

Urs Bühler hat in seiner neuen Funktion als Geschäftsführer der CANCOM Switzerland AG die anspruchsvolle Aufgabe, zwei Unternehmen unter einer neuen Marke zusammenzuführen. Im Interview erzählt er, wie er diese Herausforderung angeht, welche Ziele er mit CANCOM Switzerland verfolgt und welche wichtige Rolle dabei die rund 80 Mitarbeitenden des neuen Unternehmens spielen.

Urs Bühler, Sie sind gerade für die Fusion zweier Unternehmen und für die Verankerung der Marke CANCOM auf dem Schweizer Markt verantwortlich. Wie darf man sich Ihren Arbeitsalltag der letzten Monate vorstellen?

Als wir am 3. August die Entscheidung zur Fusion trafen, wollte ich möglichst rasche Klarheit für unsere Kunden und Mitarbeitenden schaffen. Deshalb haben wir uns den ehrgeizigen Zeitplan gesetzt, bis Anfang Oktober alles abgeschlossen zu haben. Das trat eine Lawine von Aufgaben los: die juristische Fusion, die organisatorische Zusammenführung, das Rebranding, die technische Integration inklusive neuem ERP…

Ich habe zudem mit allen rund 80 Mitarbeitenden beider bisheriger Unternehmen ein persönliches Gespräch geführt. Mir war es wichtig zu erfahren, was ihre individuellen Ziele sind, wo sie ihre Rolle sehen, aber auch, welche Erwartungen oder Unsicherheiten sie in Bezug auf das neue Unternehmen haben.

Wir haben aber nicht nur zwei Unternehmen fusioniert, sondern wurden auch Teil eines Grosskonzerns. Da ist es natürlich wichtig, die Kompetenzen und Lösungen von CANCOM, aber auch die Zuständigen aus den verschiedenen Business Units besser kennenzulernen und sich ein internes Netzwerk aufzubauen. Mein Arbeitsalltag ist zurzeit also sicherlich intensiv, aber auch sehr abwechslungsreich und spannend.

Sie gründeten 1996 die Belsoft AG, aus der 2014 die Belsoft Infortix AG und die Belsoft Collaboration AG herausgingen. Was bedeutet Unternehmertum für Sie?

Meine Anfänge als Unternehmer gehen sogar noch etwas weiter zurück: Schon während meinem Studium habe ich 1989 eine Einzelfirma gegründet, um nebenher etwas Geld zu verdienen. In meinem ersten Projekt programmierte ich eine Produktionsplanungs-Software für ein Unternehmen, das eine Übergangslösung brauchte, bis ihr System auf einem Grossrechner einsatzbereit war. Neue Kundenwünsche kamen hinzu, ich entwickelte die Software weiter und aus dem Notbehelf wurde eine Lösung, die 11 Jahre lang im Einsatz war. Das System auf dem Grossrechner ging nie live.

Diese Episode beschreibt meinen Antrieb als Unternehmer ziemlich gut: Es macht mir Spass, eigene Ideen umzusetzen, Kundenbedürfnisse in Lösungen zu übersetzen und für unsere Kunden etwas erschaffen zu können, das Mehrwert bringt. Wenn die Kunden dadurch produktiver, schneller und erfolgreicher sind, dann macht mich das glücklich.

Nach dem Verkauf der Belsoft Infortix AG an die K-Businesscom AG und der Fusion mit deren Schweizer Tochterfirma sind Sie bei CANCOM Switzerland nun Geschäftsführer, aber nicht mehr selbständig. Was ändert sich dadurch für Sie?

Klar, ich bin als Geschäftsführer nicht mehr ganz so frei, muss manchmal ein Okay mehr einholen oder andere für unsere Ideen gewinnen. Investitionen habe ich früher eher mit meinen Geschäftspartnern besprochen, künftig entscheidet die Konzernleitung darüber.

Ansonsten ändert sich für mich aber nicht viel, gerade was das Unternehmertum betrifft. Am Ursprung unserer Fusion lag ja ein unternehmerisches Anliegen: Bei der Belsoft Infortix AG wurden wir damals für enorm spannende Grossprojekte angefragt, für die wir aber aus Governance-Gründen schlicht zu klein waren. Wir entschieden uns also, einen Schritt nach vorne zu machen und wachsen zu wollen. Das organische Wachsen mit zusätzlichen Mitarbeitern gestaltete sich aufgrund des Fachkräftemangels als zu langsam, weshalb wir einen Zukauf oder Zusammenschluss mit einer anderen Firma planten. Als wir in diesem Prozess auf K-Businesscom trafen, merkten wir schnell, dass es passt: Wir vertreten ähnliche Werte, sind innovativ und agil, haben im Produktportfolio gewisse Überschneidungen, aber ergänzen uns auch hervorragend. Belsoft Infortix bringt viel Know-how bezüglich Infrastruktur und Security mit, K-Businesscom ist sehr stark beim Thema Managed Services sowie Applikationen mit Branchenfokus auf Healthcare. Ausserdem harmonierten wir rasch auch auf der persönlichen Ebene.

Trotzdem: Fusionieren Unternehmen, so treffen auch immer unterschiedliche Kulturen, Prozesse und Werte aufeinander. Wie schaffen Sie es, aus zwei Firmen eine zu machen?

Das ist tatsächlich eine Herausforderung, die man nicht unterschätzen darf. Uns hilft dabei, dass wir wie erwähnt von Anfang an darauf geachtet haben, dass die zwei Firmen auch hinsichtlich ihrer Werte und Ideen zusammenpassen. Wir haben sehr ähnliche Vorstellungen, wie man Geschäfte macht und mit Menschen umgeht.

Trotzdem gibt es natürlich Unterschiede, sei es bei der Firmenkultur, der Organisation oder den individuellen Erwartungen. Hier gilt es, das Beste aus beiden Welten zusammenzuführen. Wichtig ist es, den Mitarbeitenden zuzuhören und ihre Bedürfnisse zu verstehen – schliesslich sind sie es, die unsere Werte transportieren, unsere Prozesse umsetzen und sich in unserer Organisation entfalten können sollen.

Die individuellen Gespräche haben stark zu einem gegenseitigen Verständnis und Vertrauen beigetragen. Ich merke, dass die Leute motiviert sind und an das enorme Potential der Zusammenarbeit glauben. Es ist wirklich cool, wie alle an einem Strick ziehen und anpacken. Das Wichtigste ist uns gelungen: Die Mitarbeitenden an Bord zu holen. Das zeigt sich auch daran, dass wir infolge der Fusion keine einzige Kündigung zu verzeichnen hatten.

Welche Ziele verfolgen Sie mit CANCOM Switzerland? Und was heisst das für Ihre Kunden?

Wir möchten als CANCOM in den nächsten Jahren auf dem Schweizer Markt qualitativ und quantitativ wachsen. Das schaffen wir, indem wir unseren Kunden die richtigen Lösungen für ihre IT-Herausforderungen bieten. Wir sind jetzt auf einmal etwa doppelt so gross wie die beiden einzelnen Unternehmen zuvor. Dadurch haben wir mehr Schlagkraft in Projekten, mehr Ressourcen zur Verfügung und ein breiteres Portfolio.

Ausserdem schaffen wir für unsere Kunden zusätzlichen Mehrwert, indem wir neue Services und Kompetenzen aus dem CANCOM-Konzern anbieten können – etwa mit dem hauseigenen Cyber Defense Center, mit dem wir 24/7-Security-Unterstützung anbieten können. Aber auch in Bereichen wie IoT / OT, Prozessautomatisierung oder Digital Signage erhalten wir einen ganzen Blumenstrauss von neuen Möglichkeiten, um unsere Kunden zu unterstützen.

Emil Friedauer, zuvor Geschäftsführer von K-Businesscom Schweiz, zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück, bleibt CANCOM Switzerland aber als Verwaltungsrat erhalten. Wie wichtig ist es für Sie, auf seine Erfahrung zurückgreifen zu können?

Emil hat von Anfang an klar kommuniziert, dass er die operative Leitung abgeben wird, und hat das per Anfang Oktober mit dem Zusammenschluss jetzt auch gemacht. Wir haben aber grossen Wert darauf gelegt, ihn weiterhin an Bord zu haben. Emil bringt eine riesige Erfahrung als Unternehmer mit, er kennt den Markt und seine Firma. Als Verwaltungsrat bleibt er uns im strategischen, marktbezogenen Umfeld erhalten. Wir verstehen uns sehr gut und die Zusammenarbeit ist hervorragend – auch das ist also eine Win-Win-Situation.

Sie arbeiten viel und gerne. Wo finden Sie Ihren Ausgleich zur Arbeit?

Bei Freizeitaktivitäten in der Natur kann ich abschalten. Ich treibe sehr gerne Sport und gehe in die Berge: im Sommer Mountainbiken, im Winter Skifahren. Ausserdem bin ich seit etwa drei Jahren ein ziemlich leidenschaftlicher Golfer.

Wenn Sie einen Wunsch für die Zukunft von CANCOM Switzerland frei hätten – was würden Sie sich wünschen?

Dass wir in fünf Jahren zurückschauen und sagen können: Die CANCOM-Story wurde ein voller Erfolg. Klar sprechen wir da auch über die wirtschaftliche Grösse und Schlagkraft, aber viel wichtiger ist mir, dass die Kunden und Mitarbeitenden glücklich sind, diesen Weg mit uns gegangen zu sein. Sie setzen ihr Vertrauen in uns, und mein Wunsch ist, dass ihre Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen werden. Wenn wir dann auch unsere heutigen Mitarbeitenden immer noch an Bord haben, dann haben wir es rundum richtig gemacht.

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